«Ohne Zuwanderung könnten wir uns heute das AKW Mühleberg sparen». Dass es zu solchen Aussagen kommt, war leider abzusehen.
Die Ausschaffung von Energiekonsumenten führt nicht zur Abschaltung auch nur eines Atomkraftwerks, ohne dass woanders ein anderes ans Netz müsste. Als hätte es noch eines weiteren Beweises (und dieses Einwandes) bedurft: Den SVP-Führern geht es nicht darum, Lösungen für anstehende Probleme aufzuzeigen – und zu diesen mag die „Ausländerfrage“ gehören oder nicht –, sondern darum, ein fremdenfeindliches Klima zu erzeugen, um durch Zugewinn von Angst- und Wutwählern die eigene Machtbasis noch weiter auszubauen.
Menschen mit einem emotionalen Zugang zur Welt sind Demagogen ausgeliefert, wo man diese gewähren und die Demokratie missbrauchen lässt. Das soll nicht darüber hinwegtäuschen, dass viele Menschen sich freiwillig ausliefern – aus Bequemlichkeit und Denkfaulheit. Wer die Wahl hat zwischen Kopf- und Bauchentscheid trägt deshalb eine Mitverantwortung am Betrug, den Machthungrige an uns allen begehen.
Für Schweizerinnen und Schweizer, die nicht den bequemen Weg wählen, ist der wachsende Populismus zutiefst beschämend. Ihnen gilt Stéphane Hessels Aufforderung: Engagiert Euch! Das Mass ist voll!
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