"Das ist es, was wir von unseren Redaktionen verlangen müssen: grundsätzliche Skepsis gegenüber allen Äusserungen von Macht", apelliert Hummler an seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (NZZ, 12.4.2001 S. 23). Doch Macht übt nicht nur der Staat aus. Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der NZZ wäre deshalb zu wünschen, sie begegneten Macht auch dort mit der gebührenden "reflexartigen Skepsis", wo diese nicht vom Staat, sondern von natürlichen oder juristischen Personen ausgeht: Geld ist auch Macht!
Der demokratische Staat - und nicht der Markt, das Recht des Stärkeren - schützt die Freiheit von uns allen vor übermässigen Machtansprüchen weniger. Der "Freisinn" überlege sich deshalb gut, ob er weiterhin in das populistische Lied derer einstimmen soll, die den demokratischen Staat durch Diffamierung unterhöhlen. Rundumschläge gegen den Staat sind nicht freisinnig, sondern berechnend populistisch, im besten Fall ideologisch.
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