Samstag, 21. Dezember 2013

Es geht um Ausgrenzung

Wochenblatt 2. Januar 2014, Basler Zeitung 13. Januar 2014,


Die Abtreibungsquote korreliert massgeblich mit Schichtzugehörigkeit und Bildung, mit dem Zugang zu Informationen über Verhütungsmethoden. Man könnte daher meinen, den Initianten der Initiative „Abtreibung ist Privatsache“ läge der Aufklärungsunterricht an unseren Schulen am Herzen. Weit gefehlt: 16 der 27 InitiantInnen sitzen auch im Komitee der soeben eingereichten Initiative gegen Sexualerziehung an Kindergärten und Schulen.
Auch ich befürworte Massnahmen, die geeignet sind, die Abtreibungsquote zu reduzieren. Darum geht es den Initianten aber offenbar nicht. Wer Ja sagt zur Initiative „Abtreibung ist Privatsache“, sagt nicht einfach Nein zur Tötung von ungeborenem Leben, wie uns die Initianten weismachen wollen, sondern Ja zur Stigmatisierung der ungewollt Schwangeren als verantwortungslose Subjekte und einer weiteren Entsolidarisierung der Gesellschaft. Vonwegen Gewissensfrage: Es geht um Ausgrenzung – einmal mehr.

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