Juncker bezeichnete den „weissen Fleck“, die politische Desintegration der Schweiz, als „geostrategisches Unding“ – und nicht die Schweiz selbst!
Nur indem Blocher sein eigenes Wunschbild der Schweiz, die totale Abschottung gegen alles „Fremde“, also den „weissen Fleck“, zur wahren Schweiz verklärt, kann er behaupten, Juncker habe die Schweiz als Unding bezeichnet - und seinen unverschämten Nazi-Vergleich anstellen.
„Unterstelle dem Gegner, was du selbst betreibst!“ Nach diesem alten Demagogen-Rezept geriert sich Blocher als Verteidiger der Schweiz gegen angebliche totalitäre Bestrebungen der EU und lenkt damit erfolgreich vom totalitären Charakter seiner eigenen Agenda ab, welche das Land in „richtige“ und „unrichtige“ Schweizer, Patrioten und „Heimatmüde“, Freund und Feind aufspaltet.Christoph Blochers beschönigend als „souverän“ betitelte Schweiz der totalen Abwehr gegen alles „Fremde“ ist nicht meine Schweiz. Ich vermisse schmerzlich deutlichere Stellungnahmen gegen die totalitären Tendenzen in unserem Land, auch gegen die zunehmend unkritische Orientierung vieler Politiker am „blinden Fleck“ einer gezielt verängstigten Wählerschaft. Dieser liegt bekanntlich dort, wo man blind für die eigene Ideologie geworden ist und diese rationalisiert.
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