Mittwoch, 4. Juni 2014

Wagenburg

bz Basel, 5. Juni 2014

Die Wagenplatz-Leute verweigern sich einer Integration in die Gesellschaft, sie sagen der Normalität und Konformität den Kampf an und leben einen alternativen, selbstbestimmten Lebensentwurf. Man mag sich zu solchen experimentellen Formen des Zusammenlebens ausserhalb der Gesellschaft stellen, wie man will. Freier ist, wer sich als Teil der Gesellschaft versteht, die er verändern will. Auffallen aber muss, dass sich ausgerechnet diejenigen am lautesten über diese autonomen „Rechtsbrecher“ beschweren, die sich mit ihren Volksinitiativen um elementarste Prinzipien der Rechtsstaatlichkeit foutieren, eigenes Recht über das Völkerrecht stellen, sich der Integration in die Weltgemeinschaft verweigern, ängstlich in Wagenburgmentalität verharren und die Schweiz als „Alternativmodell“ propagieren.  An einem Psychologen wäre es zu klären, ob sie in den Wagenplatz-Leuten verachten, was sie selbst umtreibt.

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