Donnerstag, 13. Oktober 2011

Leserbrief zu Tettamantis Erwiderung auf Cottier (in der NZZ vom 11. Oktober 2011), NZZ vom 15./16. Oktober 2011

Die Frage, ob die EU eine Fehlkonstruktion ist oder nicht, ist falsch gestellt. Die EU ist massgeblich, was wir aus ihr machen werden, sie ist ein Anfang. Selbst wenn die Auswirkungen der EU-Politik im Moment da und dort schlechter sein mögen als die Summe der nationalen Politiken es wären, wäre ein Fortschreiben der nationalen Politiken auf lange Sicht schlechter als gewisse schlechte Auswirkungen der EU-Politik im Moment.
Vielleicht hilft ein Vergleich: Kein Armeegegner käme auf die Idee, die Abschaffung der Schweiz zu fordern, weil sich die einzelnen Kantone keine Luftwaffe leisten könnten!
Man muss die EU von innen her demokratisieren, und da tut sich auch was. Das geht nicht von heute auf morgen. Denn was wäre die Alternative zu mehr Zusammenarbeit? Im Atomzeitalter jenseits des Gleichgewichts des Schreckens darf man die Zügel nicht mehr lockerlassen. Da müssen alle Erdenbürger am selben Strick ziehen, und die EU ist da auch "nur" ein Ausdruck dieses Willens zu mehr Zusammenarbeit - ein Anfang und ein Anfangen. Es stünde uns Schweizern gut an, mit anzupacken.

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